Donnerstag, 4. Dezember 2008

Defense Wins Championships ...

Seit meinem letzten Eintrag ist nun einige Zeit ins Land gegangen, daher möchte ich an dieser Stelle erst mal das Vergangene Revue passieren lassen und eine Zwischenbilanz ziehen. Seit dem Sieg gegen Bremerhaven haben die Skyliners 15 Pflichtspiele in 3 verschiedenen Wettbewerben (BBL, EuroChallenge und Pokal) absolviert.

Aus diesen 15 Spielen gingen Murats Jungs 10 Mal als Sieger vom Parkett und spielten, die Hin- und Rückspiel Arithmetik der Euro Challenge Qualifikation macht’s möglich, eine weitere Partie Unentschieden. Macht eine Siegesquote von 66%. Nicht schlecht.

Und die restlichen 4 Partien unterlag man im Schnitt mit nur 3.5 Punkten. Wobei man zumindest das Heimspiel gegen Göttingen hätte gewinnen müssen, Verletzungen hin, hohe Belastung her. Trotzdem ergibt sich ein durch aus positives Gesamtbild:


- 5. in der Bundesliga (mit einem Spiel weniger als 3. Bonn und 4. Ulm)

- Im Pokal im Viertelfinale noch dabei

- In der Euro Challenge dank eines herausragenden Sieges gegen Moskau noch mit allen

Chancen aufs Weiterkommen


Man muss sich selbst und seine Erwartungen schon bremsen, bedenkt man, dass in den nächsten Partien zuerst Lorenzo Gordon und bald auch Jimmy McKinney wieder mitmischen werden.

Woran liegt der aktuelle Erfolg? Meiner Meinung nach an folgenden Faktoren:


- Coach Didins Defensivphilosophie

Ich will nicht sagen, dass die Mannschaft die Zonenverteidigung perfektioniert hat. Doch im Vergleich zur letzten Saison ist sie eine echte Waffe geworden, die durchaus Spiele gewinnen kann. Gerade gegen Mannschaften mit dominanten Big Men.

Außerdem wird sehr gut rotiert und ausgeholfen. Die Nezugänge Adam Emmenecker und Titus Ivory üben hohen Druck auf den gegnerischen Aufbau aus, Anthony King, Konrad Wysocki und auch Greg Jenkins reiben sich, oftmals gegen körperlich überlegene Spieler, auf und addieren zu den vielen guten Aspekten des Teams eine vorher schmerzliche vermisste „Arbeitermentalität“.


- Die Mannschaft hat sich in der Offense als echte „Hydra“ erwiesen. Stellt der Gegner einen Scorer kalt, stehen 2 andere parat. Mindestens. In Gordon, Simmons, Roller, Ivory, Allen und Evtimov haben 6 Spieler einen zweistelligen Schnitt beim Scoring. Aber auch Reboundspezi Wysocki kann ein Spiel übernehmen und den Ausschlag geben, so geschehen gegen Moskau. Selbst Greg Jenkins halte ich für einen echten Scorer – wenn er denn vollkommen fit ist und ausreichend Spielzeit bekommt.


- Die Tiefe des Kaders. Auch wenn Coach, Manager und Spieler bei jede Gelegenheit betonen, dass „die anderen“ einen tieferen Kader haben – der der Skyliners hat es auch in sich. Selbst als Simmons, Gordon, Ivory und McKinney zeitweise gleichzeitig ausfielen, brach das Team nicht zusammen. Anthony King, Adam Emmenecker, Max Weber und de Mello beispielsweise waren zur Stelle – wenn auch nicht alle konstant. Die Youngsters Kai Barth und Robin Benzing wurden dabei noch gar nicht eingesetzt.


- Das Management. Auch wenn die BBL es kritisiert – die Kurzzeit-Verträge halfen den Skyliners über die Runde. Und das nach den Knallern Wysocki, Simmons und Gordon auch noch ein erstklassiger Spieler wie Ivory verpflichtet werden konnte ist einfach erstklassig.


Bleibt zuhoffen, dass das Team sich mit einem Titel belohnt. Das würde die Chancen erheblich erhöhen, einen neuen Sponsor zu gewinnen, um die Mannschaft über die Saison hinaus zusammen zuhalten - auch wenn die ein oder andere große Adresse aus Europa anklopft. Das wäre auch im Sinne von Coach Didin, der sich am vergangenen Dienstag für seine Verhältnisse geradzu verehrend über seine Jungs geäußert hat.


Leider herrschte nicht nur eitel Sonnenschein. Die Entlassung von Daphne Bouzikou und das drohende Karriere-Aus von Kirsten Zöllner trüben den Gesamteindruck.

Zu dem leider nicht einvernehmlichen Scheiden von Bouzikou möchte ich mich nicht weiter äußern, zu wenig Fakten sind bisher bekannt. Nur soviel: Bei ihrer Kompetenz und Erfahrung sollte sie bald wieder oben auf sein als Assistent Coach. Oder vielleicht gar als Headcoach, Pascal Roller erwähnte mal in einem Interview, dass sie dazu durchaus prädestiniert wäre.

Und was Kirsten Zöllner angeht: Leider konnte er nie das prognostizierte Talent beweisen, doch wenn der Körper nicht mitspielt, gerade bei seinen Maßen, kann man nicht viel machen. Möglicherweise kann er sich ja in der Jugendarbeit der Skyliners einbringen, auf jeden Fall wünsche ich ihm alles Gute und viel Glück. Und wer weiß … vielleicht sehen wir ihn ja doch noch eines Tages die Zonen der Bundesliga terrorisieren.


Und auch wenn das hier wahrscheinlich niemand liest, muss ich noch etwas los werden:


Kommt zu den EuroChallenge Spielen, am besten gleich nächsten Dienstag gegen Kiew !!!


see you there,


Reno

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