Montag, 6. Oktober 2008

"Finaleeee, Fiiinaaaleeee..."

... würde ich jetzt wohl singen, hätte ich nen ähnlichen Knacks im Oberstübchen wie meine speziellen rosa Freunde aus der ehemaligen Hauptstadt.

Nüchtern und realistisch betrachtet siehts aber so aus: Der 2. Saisonsieg, der erste in der heimischen Ballsporthalle, wurde eingefahren und somit der Heimspiel Bann gegen Bremerhaven gebrochen. Und das mit einer wirklich guten und dominanten Leistung, zumindest was die ersten 3. Viertel betrifft.
Die größte Überraschung, für die Zuschauer in der Halle sowie für den Gegner, war wohl die Starting 5 der Liners. Das Derrick Allen zunächst von der Bank kommt ist aus dem Spiel in Köln bekannt, dass aber in Debütant Adam Emmenecker ein zweiter Aufbau Spieler und neben Roller und Simmons ein dritter Guard beginnt, konnte wohl niemand voraus ahnen. Taktikfuchs Didin hat mal wieder in seiner Trickkiste gestöbert und dieser Schachzug erwies sich als äußerst effektiv. Zwar nahm Emmenecker, trotz einiger guter Gelegenheiten, gerade mal einen Wurf, den er auch noch vergab. Folglich standen 0 Punkte für ihn zu buche, dafür aber 5 Rebounds, 2 Assists und eine starke Defensivleistung, die wohl zu den 18 Turnover der Eisbären mit beigetragen hat.
Zudem nahm er sich nach dem Spiel noch artig Zeit für alle Autogrammwünsche. Also alles in allem ein gelungener Einstand. Trotzdem sollte man für ein endgültiges Fazit abwarten. Ein Ayinde Ubaka hatte letzte Saison eigentlich auch einen guten ersten Eindruck hinterlassen und musste dann kurz darauf seine Zelte wieder abbrechen.

Derrick Allen konnte zwar nicht direkt an seine Leistung aus dem vorherigen Spiel anknüpfen, man sollte aber dazu sagen: Er musste dieses Mal auch nicht. Letzte Saison wäre ein Spiel, in dem D.A. auf nur 5 Punkte gekommen wäre wohl verloren gegangen. Doch mittlerweile können die Liners sich die Scoring Last aufteilen, so kamen gleich 4 Spieler in die Double Figures. Gordon (16), Simmons (13), Evtimov (12) und Roller (11) waren die Garanten für den Sieg. Nicht zu vergessen Dominik Bahiense de Mello, der auf 8 Punkte kam, 2 von 3 Dreiern eintütete und in der Schlussphase das aufkeimende Momentum der Eisbären im Ansatz erstickte.

Sehr erfreut war ich auch über die Tatsache, dass wieder das 3. Viertel das Entscheidende war. In der vergangenen Spielzeit machte man nach der Pause oft Spiele noch mal unnötig spannend, die schon sicher gewonnen schienen und gab bis dahin offene Partien aus der Hand. Diesmal, wie schon in Köln, behielt man einen kühlen Kopf. Zwar kam man nur auf 11 Punkte, aber hielt den Gegner bei 6 Zählern und machte so ein Comeback unmöglich.

Bleibt eigentlich nur noch das Thema „Konrad Wysocki und seine Leistung“ auf meinem Tagesplan. Der Neuzugang, von dem man eigentlich am ehesten glaubte zu wissen, was man bekommt (nämlich einen Energizer von der Bank, der weder sich noch den Gegner schont) schwächelt weiter. Zusätzlich zu der Enttäuschung über sich selbst, scheint er auch einen kleinen Groll gegen Coach Didin zu hegen.
Klar, Babba ist nicht immer der Umgänglichste (Zumindest was seine Bankspieler angeht, ganz im Gegensatz zu seiner Publikumsnähe … ich glaube er hat nach dem Match so ziemlich jedes Kind im Innenraum umarmt und gebusselt), aber der Erfolg gibt ihm Recht. Und so erinnert mich Wysockis aktuelle Situation und Einstellung an eine Passage aus dem Buch „Can I keep my Jersey?“ von Basketball-Weltenbummler Paul Shirley. Er berichtet dort in einem Abschnitt über einen sehr erfolgreichen Auswärtsauftritt seines Teams und beschreibt die Stimmung danach im Locker Room folgendermaßen:

The post game mood was pretty somber, mainly because my team is filled with assholes like me who can not enjoy a win if they feel they were in some way slighted by the coach regarding playing time, being yelled at, et cetera.

Bis auf die Tatsache, dass Wysocki kein Arschloch ist (ganz im Gegenteil), scheint mir das Zitat passend.
Doch ich denke, unsere Nummer 10 braucht nur einen gelungenen Auftritt als Initialzündung und dann ist das ganze ein Selbstläufer bei einem Basketballer seines Formats. Vielleicht ja schon kommenden Samstag an seiner alten Wirkungsstätte Ulm?

Abschließend noch ein Wort zu Keith Simmons. Nicht nur, das er starke Leistungen an beiden Ende des Courts liefert. Er stellt sich auch allen Autogramm und Photowünschen nach dem Spiel und gibt sich sehr sympathisch. Nice Guy, Thumbs up.

Bis zum nächsten Mal,

Reno

PS: Alba hat Bonn geschlagen, YES !!!

Nie Deutscher Meister, Ihr werdet nie Deutscher Meister … ;)

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